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Unsere Ziele und unsere Bedenken

Unsere Ziele und Bedenken

Bürgerinitiative Rodenberg am Deister

 

Unsere Ziele

Die Ziele unserer Bürgerinitiative sind in erster Linie die Bürger der Stadt Rodenberg über den Bebauungsplan Nr. 60 der Stadt Rodenberg zu informieren. Unserer Meinung nach wurden unsere Rodenberger Mitbürger unter anderem nicht ausreichend über die Ausmaße und die Höhe des neu geplanten Gebäudes eines skandinavischen Investors auf dem Gelände des Stockholms an der Allee am Rande unseres Stadtzentrums informiert!

Nicht jeder von uns liest die Schaumburger Nachrichten oder verfolgt die offiziellen Bekanntmachungen unserer Stadt im Schaukkasten vor dem Rathaus oder im Schaumburger Wochenblatt!
Das Gebäude soll eine Maximalhöhe von 24 Metern (inkl. Staffelgeschoss) erreichen! Das passt weder in unser schönes Stadtbild, noch werden dabei bisher irgendwelche Bedenken der anliegenden und auch von anderen Mitbürger berücksichtigt!
Mal abgesehen davon, dass besonders die Allee und der obere Bereich der Langen Straße von denkmalgeschützten Gebäuden geprägt ist und dieses geplante Gebäude einfach so nicht in unsere Stadt passt!
Jetzt soll dort auf einmal ein 5-stöckiges Gebäude mit Glasfassade entsstehen, mit integriertem Restaurant (100 Sitzplätze) und einem mulitifunktionalem Saal (200 Sitzplätze). Was passiert eigentlich mit dem Ratskeller? So wird bestimmt kein neuer Pächter gefunden und die Stadt als Eigentümer macht weiterhin Minus. Da passt was nicht!
Im Gebäude selber sollen über 40 Wohnungen für pflegebedürftige Senioren entstehen. Das ist grundsätzlich lobenswert! Aber neben den Wohnungen sollen zusätzlich auch noch weitere ca. 20 Tagespflegeplätze zur Verfügung gestellt werden. Auch das ist  lobenswert, aber bisher ist weder geklärt wo die Angestellten dieses Komplexes parken sollen, noch wo sie herkommen und ob die Lärmschutzbestimmungen innerhalb von Wohngebieten überhaupt eingehalten werden können.

Liebe Stadt Rodenberg, Lieber Rat der Stadt, Lieber Bürgermeister, Lieber Stadtdirektor,  wir sind der Meinung vieles wurde einfach nicht zu Ende gedacht! Ja, uns ist bewusst, das Stockholm ist nicht mehr zu retten, dass ist sehr Schade!.
Aber doch nicht bitte so, nur um vielleicht dem Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu entsprechen und dem Investor zu gefallen?

Durch unsere Aufklärung gibt uns die Vielzahl der geteilten Bedenken unserer Rodenberger Mitbürgern Recht, leider macht dies zum einem viel unnötige Arbeit, die unsere Stadt im Vorfeld hätte klären können. Warum muss erst eine Bürgerinitiave gegründet werden, um dieses Projekt in die vielleicht richtigen Bahnen zu lenken? Eine vernünftige Aufklärung auch außerhalb der rechtlich einwandfreien Benachrichtigungen hätte unserer Stadt dies erspart und unseren Bürgern mehr Vertrauen in unsere Volksvertreter gegeben. Aber gut, wir leben in einer Demokratie, kennen uns aus und so gibt es genügend Möglichkeiten dagegen vorzugehen!

 

Bedenken zum Bebauungsplan Nr. 60 der Stadt Rodenberg

 

Die Fakten zusammengefasst:

Zusammengefasst aus dem Bebauungsplan Nr. 60, einzusehen unter https://rodenberg.de/bauleitplanverfahren/
Es sind mehrer PDF Dateien!

Die Stadt Rodenberg hat die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 60 „Stockholm“ beschlossen. Dieser Beschluss wurde gem. § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) bekanntgegeben.
Ziel und Zweck der Planung ist die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten, sowie die Schaffung eines soziokulturellen Zentrums. Außerdem soll dort ein täglich geöffnetes Café/Restaurant, ein multifunktionaler Saal für Veranstaltungen, sowie über 40 Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen und scheinbar soll auch zusätzlicher Wohnraum für einen kleinen Teil „Nicht Senioren“ (Angaben leider widersprüchlich) entstehen.

Der multifunktionale Saal soll eine Sitzfläche für 200 Personen bereitstellen, das integrierte Café/Restaurant soll für maximal 100 Personen ausgelegt sein. Auch ein Mittagstischangebot für alle Bürger soll es geben, sowie die Möglichkeit für Tanzveranstaltungen, Kinovorführungen, Theater, Lesungen, Vereinstreffen und so weiter.

(Quelle: https://www.sn-online.de/Schaumburg/Rodenberg/Rodenberg/Riesenhaus-mit-Restaurant)

Der „Wohnpark“ soll neben einer ganztägigen Betreuung und dort wohnenden Senioren auch für weitere pflegebedürftige Senioren eine Tagespflege mit einer Kapazität von zusätzlichen 15-20 Tagespflegeplätzen beinhalten.

Normalerweise ist die Flächenbebauung eines Grundstückes nur bis zu einem gewissen Prozentsatz erlaubt. Jeder der bereits ein Haus in Rodenberg gebaut hat, wird mit dieser Gesetzeslage bereits in Berührung gekommen sein, insbesondere bei den hier üblichen kleinen Gründstücken in Neubaugebieten. Mit entsprechender Genehmigung auch bis zu 50 % mehr. In diesem Fall wurde eine Genehmigung von einer Bebauung von bis zu 80 % der Grundfläche beantragt, welches auch nach § 19 BauNVO noch im maximalen Rahmen ist, aber auch gleichzeitig das äußerst Mögliche überhaupt bedeutet. Ohne diese Genehmigung wäre es gar nicht möglich solch ein voluminöses Gebäude auf so kleinem Grund in Rodenberg zu errichten.

Laut Bebauungsplan soll auch die Sicht auf die umliegenden denkmalgeschützten Gebäude an der Allee nicht behindert werden. Auf Kosten dessen, wird aber die Bebauungsgrenze zu den unmittelbaren Nachbargrundstücken auf ein Minimum herabgesetzt, so dass die Anwohner in wenigen Metern Entfernung auf eine bis zu 21,5 Meter hohe „Wand“ schauen.

 

Unsere Bedenken 

Bebauungsplan / Höhe des Gebäudes

Um diese Änderungen überhaupt realisieren zu können, wurden die Wünsche des Investors / der Stadt / des Stadtrates / unserer Volksvertreter auf Änderung des Bebauungsplan Nr. 26 von 1989 berücksichtigt, scheinbar stattgegeben und auch zur Prüfung beim Landkreis eingereicht. Bisher ist dort eine maximale Gebäudehöhe innerhalb von Wohngebieten von 2 Stockwerken erlaubt. Jetzt sind auf einmal auch Bebauungshöhen von bis zu 5 Stockwerken, plus eines Staffelgeschosses (Höhe unbekannt) und zusätzlich noch einmal 2,5 Meter für die Höhe eines Wartungsschachts möglich?

Selbst im Industriegebiet im Osten von Rodenberg mussten sich die „größeren“ und bereits seit Jahrzehnten etablierten und ansässigen Gewerbebetriebe und Steuerzahler (z.B. KTR Kunststofftechnik Rodenberg GmbH, Oppermann Druck und Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, Gissler & Pass GmbH, Wernicke Lack Chemie, Wilson Tool International Ltd.  usw.)  an die maximale Bauhöhe halten!

Auch wenn laut der Stadt der Geltungsbereich zur Änderung des Bebauungsplanes nur einen geringen Teil von Rodenberg umfasst, nämlich von der Windmühlenstraße, bis hin zur Allee und hin bis zur privaten Bebauung im Westen, machen wir uns trotzdem ernsthaft Sorgen!
Einmal geändert und zugestimmt öffnet dies vielleicht auch anderen Investoren Tür und Tor für weitere hohe Gebäude in Rodenberg. Natürlich wird dies laut Aussage der Gemeinde niemals passieren! Aber mit einem bis zu 24 Meter hohen Gebäude innerhalb eines Wohngebietes am Rande der Innenstadt hat ja bisher auch niemand gerechnet, oder?

Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten

Die Wohnungssituation in Rodenberg ist wie überall schwierig, keine Frage, auch wir sind uns dessen bewusst. Aber wir sind nicht davon überzeugt, dass dieses Konzept die Lösung für das Problem ist.

Auch wir (die Mitglieder der BIR) werden älter, aber mal ganz ehrlich: Wer von uns möchte denn bitte in einem Pflegeheim mit Veranstaltungsräumen wo im Idealfall angeblich oft (auch laute?) Veranstaltungen stattfinden an der Hauptverkehrsstraße von Rodenberg wohnen, wo die A2 regelmäßig wegen Vollsperrung zwischen Lauenau und Bad Nenndorf gesperrt ist und der komplette Verkehr durch Rodenberg fließt, nur um für gar nicht wenig Geld ab und zu mal seine „Ruhe“ zu finden? Die „wissenden Anwohnern“ bestimmt nicht! Wir wissen ebenfalls nicht wie die zukünftige Werbung der Investoren für dieses „Altersdomizil“ aussehen könnte um die Plätze zu füllen und das Projekt rentabel zu machen. Aber jeder von uns Einheimischen wird bei dem Wort „Ruhe“ wohl nur mit dem Kopf schütteln!
Die zukünftigen Arbeitsplätze welche dort entstehen sind lobenswert. Wir hoffen das die Stadt mit dem Investor in irgendeiner Art und Weise vertraglich die Anteile von Arbeitsplätzen welche von Einheimischen besetzt werden müssen geregelt hat.

Da die Quadratmeterpreise im Wohnpark für die dortigen Arbeitnehmer zu hoch sein werden (angedachte 8 € Euro/m² ??), fragen wir uns wo diese dann wohnen? Da Rodenberg wohl nicht in Frage kommt, werden diese in umliegenden Ortschaften wohnen und dort die Kaufkraft stärken, während der Stadt hier nur ein riesiges Gebäude in der Innenstadt bleibt.

Vitalisierung der Innenstadt / Stärkung der Kaufkraft

Ein weiteres Argument der Stadt ist, dass durch den Bau des Wohnblocks die Innenstadt vitalisiert werden kann und die Kaufkraft erhöht wird.
Auch hier halten wir dagegen: Jeder Rodenberger weiß um den Stand unserer Innenstadt, deren Läden und um die Arbeitssituation hier vor Ort!
Von daher würden natürlich auch wir grundsätzlich einer Verbesserung der Kaufkraft für die Innenstadt zustimmen. Aber wir sind vielleicht etwas realistischer als die Stadt  und sehen nicht alles durch die „rosarote Brille“!

Der kleine (wenn überhaupt) Anteil von NICHT pflegebedürftigen Anwohnern in diesem geplanten „Wohnpark“ wird die Kaufkraft in der Rodenberger Innenstadt wohl kaum erhöhen! Wer pflegebedürftig in einem Seniorenheim lebt, wird wohl kaum genügend Geld übrighaben um merklich am Rodenberger Konjunkturaufschwung teilzuhaben!

Gastronomie in der Rodenberger Innenstadt und im Wohnpark

Im Konzept des geplanten Wohnparks ist unter anderem auch ein Café und Restaurant geplant. Das Restaurant soll laut Interview mit Stadtdirektor Hudalla mit den Schaumburger Nachrichten 100 Sitzplätze und auch einen Mittagstisch für die Rodenberger Bürger zur Verfügung stellen.

Auch dies finden wir grundsätzlich gut. Nur gibt es auch hier von unserer Seite einige Einwände. Zum einen ist die Kapazität unserer Meinung nach für unsere kleine Stadt viel zu groß und des Weiteren macht das neue Restaurant auch unseren bereits seit Jahren ansässigen Gastronomen Konkurrenz. Gut, Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft, aber auch hier wurde wieder nicht zu Ende gedacht. Den Mittagstisch gab es auch im Ratskeller und gibt es auch z.B. beim Chinesen. So viele Rodenberger die Mittags die Möglichkeit haben diese Angebote wahr zu nehmen, gibt es nicht.

Da die Anzahl der täglichen Gäste die das Angebot annehmen für den Betreiber nur sehr schwer einzuschätzen sind um wirklich rentabel zu wirtschaften, befürchten wir das dieses Angebot nicht lange existieren wird und demensprechend auch kein wirklich erwähnenswerter Vorteil wäre.
In diesem Fall hat der Betreiber allerdings im Vergleich zu unseren anderen Anbietern den Vorteil, dass Mittags sowieso für die Senioren gekocht werden muss und es auf ein paar mehr Essen wohl nicht ankommt. Ob die Qualität des Mittagstischs dann „nur Kantinen-Niveau hat, können wir leider noch nicht beantworten.

Wie schon erwähnt soll es auch ein Café geben. Auch hier sind wir sehr skeptisch ob dieses wirklich für den Pächter/Investor kostendeckend betrieben werden kann. Auch in den vorhandenen Cafés der ansässigen Bäcker lohnt sich der Betrieb nur, da es ein zusätzliches Ladengeschäft gibt. Wobei wir auch hier wieder bei der Konkurrenz wären. 

Veranstaltungszentrum Rodenberg?

Der multifunktionale Saal im Wohnpark wird uns ebenfalls als neues Veranstaltungszentrum von Rodenberg angepriesen. Mit einer Kapazität von 200 Sitzplätzen sollen dort Veranstaltungen von Vereinen stattfinden, es ist angedacht dort Kino- und Theateraufführungen abzuhalten und auch Firmenveranstaltungen und andere Feiern könnten dort stattfinden.

Wir gehen davon aus, dass bereits bei der Bauplanung an eine schallisolierende Bauweise gedacht wird. Ansonsten wären solche Veranstaltungen in einem Seniorenheim wohl kaum denkbar. Ein weiterer bitterer Nachgeschmack für die meisten Veranstaltungen ist ganz einfach der Ort selber. Wer möchte denn bitte in einem Seniorenheim seine Veranstaltung stattfinden lassen? Auch wenn der Name auch noch so schlau gewählt wird, sei es Wohnpark Stockholm oder ähnliches, es ist und bleibt trotzdem ein Gebäude mit pflegebedürftigen Senioren.

Ein weiterer Punkt ist die Lärmbelästigung der Anwohner. Als ausgewiesenes Wohngebiet sind die Lärmschutzbestimmungen einzuhalten. Wir sind der Meinung das ist nicht realisierbar, da sich die Teilnehmer von Veranstaltungen ja nicht nur in diesem geschlossenen Saal aufhalten werden. Insbesondere die Raucher, ob nun Mitarbeiter oder Gäste, werden sich im Freien aufhalten.

Auch hier ist der Ratskeller erwähenswert, welcher auch einen Veranstaltungssaal zu Verfügung stellt. Wer auch immer den aktuell leer stehenden Ratskeller zukünftig pachtet, wird hier einen Mitbewerber in unmittelbarer Nähe haben. Noch ein Minuspunkt für Pächter Interessenten des Ratskellers, falls der neue Saal im Wohnpark überhaupt angenommen wird.

Das Rodenberger Stadtbild

Unser Stadtbild ist bisher recht harmonisch. Die Bebauung darf eine gewisse Höhe nicht überschreiten, wir haben viele denkmalgeschützten Fachwerkhäuser, alles sieht recht harmonisch aus und das ist auch gut so! Egal ob man vom Deister, von der Windmühle oder von Apelern aus über unsere schöne Stadt schaut, fast alles passt. Besonders die Allee und der obere Bereich der Langen Straße sind geprägt von denkmalgeschützten Häusern. Und jetzt soll dort mittendrin ein modernes Gebäude mit Glasfassade und einer Höhe von 5 Stockwerken entstehen? Das passt leider überhaupt nicht in unsere schöne Stadt!

Lage des Wohnparks

Die Lage des Wohnparks wird von der Stadt als zentral gelegen angegeben. Nun gut, wo das Zentrum von Rodenberg ist, darüber lässt sich mit Sicherheit streiten, aber auf dem Gelände des Stockholms ist es jedenfalls nicht. Wenn wir es vorsichtig formulieren, würden wir sagen es befindet sich am Randgebiet der Innenstadt.

Für weniger mobile Senioren stellt dies ein Problem dar, der nächstmöglich Ort um ein Spaziergang im Grünen zu unternehmen ohne die steile Windmühlenstraße zum Bürgerpark zu erklimmen, wäre wohl der Bereich rund um den Wall. Für jemanden mit Gehbehinderung ist dies schon sehr weit weg. Weitere grüne Flächen oder Parks in der Nähe gibt es nicht. Da die Fläche ja wie bereits erwähnt zu 80 % bebaut wird, werden also auch direkt vor Ort nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bestehen sich an lauen Sommerabenden unter einen Baum zu setzen.

Parkplatzsituation rund um das Gelände

Im bisherigen Konzept ist eine Tiefgarage mit ca. 28 Stellplätzen vorgesehen. Zusätzlich wird es einige wenige Parkmöglichkeiten auf dem Gelände selber geben, wobei wir der Meinung sind, das durch eine 80%zige Bebauung der Fläche nur sehr wenig Platz für weitere Plätze vorhanden sein wird. Bei geplanten mindestens 40 Wohnungen, 20 zusätzlichen Tagespflegeplätzen, diversen Besuchern aus dem Familienbereich der Senioren (insbesondere an Feiertagen) und einigem an Personal wird die Menge an Parkplätzen definitiv nicht ausreichen!

Jeder der schon einmal versucht hat im oberen Bereich der Langen Straße zu parken, wird verstehen wovon wir reden. In der Windmühlenstraße herrscht an manchen Tagen durch die Besucher der Arztpraxis bereits jetzt schon Parkplatznot. Die wenigen Parkbuchten im oberen Bereich der Langen Straße sind ebenfalls meist belegt. Auch der kleine Parkplatz gegenüber vom Stockholm wird die Kapazitäten definitv nicht aufnehmen können. Ein Horror für alle Anwohner!

Auch hier wurde unserer Meinung nach wieder nicht zu Ende gedacht. Es fehlt das Konzept für mindestens weitere 40 Parkplätze!

Verkehrssituation Allee / Kreuzung

Insbesondere für wahrscheinlich auch gehbehinderte bzw. in der Bewegung eingeschränkter Senioren ist der Straßenbereich vor dem Gebäude ein gefährliches Pflaster. Nicht nur das die Autofahrer vom Kreisel kommend durch den leichten Straßenknick Richtung Ampel weder den Gehweg noch die Einmündung richtig sehen können, so überqueren bereits jetzt einige Fußgänger die Straße nicht an der Ampel, sondern direkt an der Bushaltestelle. Selbst mit deutlich unter den erlaubten 50 Km/h ist ein rechtzeitiges Bremsen schwierig. Das Gegenargument der Stadt wird sein, dass durch den Bau eines Altersheims die Geschwindigkeit in diesem Bereich auf 30 km/h reduziert wird. Wie gut so etwas funktioniert, sehen wir bereits jetzt im Schulbereich der Langen Straße.

Durch das deutlich erhöhte Verkehrsaufkommen durch den Wohnpark (tägliche Lieferanten, Arbeitnehmer, Gäste, Anwohner) wird die Situation nur noch weiter verschärft.

Laut aktueller Planung soll sich die Einfahrt zur Tiefgarage nur wenige Meter hinter der Einmündung in die Windmühlenstraße befinden. Auch hier sehen wir große Probleme. Das Ausholen um die Kurve für die Einfahrt in die Tiefgarage kann den Gegenverkehr gefährden. Auch die Ausfahrt wird ebenfalls nicht einfach, da die Straße nur schlecht einsehbar ist. Die Windmühlenstraße an sich ist ja schon nicht sehr breit und kann auch nicht erweitert werden. Von daher sind wir wieder mal der Meinung: Nicht zu Ende gedacht!

 

Umwelt / Grundwasser und Boden

Wie bereits erwähnt darf die komplette Fläche laut Änderung des Bebauungsplanes bis zu 80% bedeckt werden. Die Bodenversiegelung kann man außer Acht lassen, da bereits jetzt ein Großteil der Fläche versiegelt ist.

Ob unser nicht ganz einfacher Rodenberger Baugrund dem Gewicht des großen Gebäudes standhält, soll laut Stadt ein geologisches Gutachten klären.

So weit, so gut. Trotzdem machen sich Anwohner in unmittelbarer Umgebung sorgen über Spätfolgen, wie zum Bespiel Bauschäden an umliegenden Gebäuden durch Absenkung. Gut auch hier könnte man sagen, nicht so schlimm, da ja die Stadt/der Investor selbst nach 3 Jahren noch für Folgeschäden aufkommen muss. Problem ist aber auch hier: Ohne Nachweis und rechtlichen Beistand ist keine Klage möglich und kostet Zeit, Nerven und Geld. Von daher wünschen wir uns bereits im Vorfeld eine lückenlose Aufklärung und Berücksichtigung aller Eventualitäten im geologischen Gutachten.

Eine weitere Sorge ist das Grundwasser. Sei es eine Absenkung oder Umleitung der unterirdischen Grundwasservorkommen. Nicht nur das einige Brunnen im pberen Bereich des Gebäudes versiegen könnten, der geänderte Grundwasserfluß vom Rodenberg aus kommend, könnte selbst im unteren Bereich von Rodenberg bisher noch unvorhersehbare Schäden anrichten.

Lärmschutz

Laut Bebauungsplan ist das Gelände des Stockholms auch weiterhin als Wohngebiet ausgewiesen. Laut §6.1 Bundes-Immissionsschutzgesetz gelten hier also die Bestimmungen von 55 db tagsüber und 35 db nachts. Wir glauben nicht das bei dem von der Stadt / vom Investor geplanten Betrieb die Lärmschutzbestimmungen auch nur annähernd eingehalten werden können.

Tagsüber mit Restaurant und Café Betrieb, Warenanlieferungen und die 15-20 Tagespflegeplätze, abends eventuelle Veranstaltungen und nachts der Fahrstuhlbetrieb und Lärm durch offene Fenster und der Dachterrassen.

Durch die bisher geplante Höhe des Gebäudes wird der Lärm nicht nur für die unmittelbaren Anwohner zur Belästigung, auch Anwohner welche weiter weg wohnen werden den Unterschied hören, je nachdem von wo der Wind weht.

Wir Rodenberger wissen ja wie sich die Autobahn bei Ostwind anhört und diese ist noch deutlich weiter entfernt.

Bei Nichteinhaltung dieser Bestimmungen hat zwar jeder Bürger die Möglichkeit die Polizei in Anspruch zu nehmen um den Lärm auf ein erträgliches Maß zu verringern, aber wer möchte schon alle paar Tage die Polizei anrufen?

Eine weitere Möglichkeit wäre ein Lärmschutzgutachten vor dem Bau erstellen zu lassen und (falls es dazu kommt) nachdem das Gebäude in Betrieb ist. Sollten unsere Befürchtungen wahr werden, könnte der unabhängige Gutachter eine entsprechende Beeinträchtigung in der Lebensqualität bestätigen und die Anwohner können anschließend auf Schadenersatz klagen. Aber selbst wenn sich mehrere Anwohner zusammentun, ist auch dies ist mit Zeit und Geld verbunden.

Selbstverständlich fanden im Stockholm auch früher bereits Veranstaltungen statt. Aber die Menge hielt sich in Grenzen und in der Regel wurden die direkten Anwohner sogar persönlich darüber informiert. Wenn es das neue Veranstaltungszentrum von Rodenberg werden soll, wird die Anzahl von Veranstaltungen vielleicht steigen und die Lärmimmission sich auch entsprechend erhöhen.

 

Weitere Bedenken der direkt betroffenen Anwohner

Die direkt an das Grundstück grenzenden Anwohner, sowie die auf der gegenüber liegenden Seite der Alle/Windmühlenstraße sind besonders von den Einschnitten in Ihrer Lebensqualität betroffen. Durch die Höhe des Gebäudes und die nahe Randbebauung schauen einige direkt auf eine hohe Wand. Je nach Standort ist es dann vorbei mit der Vormittags- oder Abendsonne, da die Länge des Schattens eines so hohen Gebäudes je nach Sonnenstand die Höhe um ein Vielfaches überschreitet.

Dies bedeutet aber nicht nur eine Einbuße in der Lebensqualität, auch der Wertverlust der Häuser im Falle eines Verkaufs ist nicht zu unterschätzen. Dieser Wertverlust ist übrigens ebenfalls einklagbar, ein Gutachter muss dies nur bestätigen und ein Anwalt die weiteren Schritte einreichen. Aber wie gesagt, Aufwand, Kosten und so weiter.

Natur- und Artenschutz

Auch der Natur- und Artenschutz ist nicht zu vernachlässigen. Manch einer wird sich noch an die Vielzahl der Fledermäuse rund um das Stockholm erinnern. Auch wenn die Anzahl in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist (wie leider überall), bietet der Dachboden und Teile vom Dach Fledermäusen noch immer die Möglichkeit sich dort zurückzuziehen. Laut der Stadt wurde nach § 44 des BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetzes) eine fledermauskundliche Untersuchung in Auftrag gegeben. Dieses Ergebnis scheint aber noch nicht vorzuliegen. Aber auch hier werden wir dranbleiben und haben Naturschutzbehörden informiert um der Sache nachzugehen. 

Unser Fazit

Wir finden es grundsätzlich lobenswert, das die Stadt/der Rat/unsere Volksvertreter sich trauen ein solch großes Projekt in die Hand zu nehmen und versuchen zu realisieren.

Nur leider sind viele Dinge nicht zu Ende gedacht worden. Wie bereits in den vorherigen Punkten ausführlicher erwähnt, hier noch einmal die für uns wichtigsten Punkte zusammengefasst:

 

  • Eine maximale Bauhöhe inkl. Staffelgeschoss von 24 Metern passt definitiv nicht in unser Stadtbild, auch wenn der Investor diese Höhe braucht um das Objekt rentabel zu machen. Rodenberg braucht kein neues Wahrzeichen, welches schon von Weitem sichtbar ist
  • Bisher wurde der Bebauungsplan nur für den Bereich Stockholm geändert, wer garantiert das dies nicht auch an anderen Stellen möglich wäre?
  • Die Lage ist nicht so zentral wie behauptet, keine Grünflächen in der Nähe, die Verkehrs Situation der Allee für zukünftige, ältere Mitbürger sogar gefährlich
  • Lärmschutzbedenken die für ein Wohngebiet aufgrund von Tagespflege, Lieferanten, Veranstaltungen, Gastronomie nicht eingehalten werden können
  • Die Vitalisierung der Innenstadt und Stärkung der Kaufkraft unserer einheimischen Geschäfte von pflegebedürftigen Senioren dürfte eher gering ausfallen
  • Bedenken das die Gastronomie nicht angenommen wird, da bereits genügend Alternativen vorhanden (wenn der Ratskeller einen neuen Pächter finden sollte). Wenn dies die direkte Konkurrenz zum Ratskeller werden soll, wird dieser wohl auch in Zukunft weiterhin leer stehen und die Stadt Verluste einfahren
  • Ein Veranstaltungszentrum in einem Seniorenheim wird nur schwer zu bewerben sein, somit werden sich die dortigen Veranstaltungen wohl sehr im Rahmen halten (gut für den Lärmschutz)
  • Die Verschärfung der Parkplatzsituation im Bereich Allee/Windmühlenstraße/Lange Straße da die geplanten Stellflächen definitiv nicht ausreichen werden
  • Umweltbedenken bezüglich geologischem Gutachten: Veränderung des Grundwassers, Tragfähigkeit des Bodens usw.
  • Direkt betroffene Anwohner werden in Lebensqualität eingeschränkt und haben Wertverlust Ihrer Eigenheime

Wir sind der Meinung, auch wenn die Stadt bereits seit 2017 über die Pläne diskutiert und beraten hat, dass die extreme Bauhöhe nicht wirklich nach außen kommuniziert wurde. Jeder Bürger den wir bisher darauf angesprochen haben konnte sich auch nur annähernd vorstellen wie groß, massig und hoch das Gebäude werden soll. Uns eingeschlossen, dachten fast alle Rodenberger Bürger an eine „normale“ Bebauung, wie sie hier in unserer Stadt üblich ist. Das sich jetzt scheinbar dem Willen des Investors gebeugt wird um das „unliebsame“ Objekt Stockholm los zu werden hat natürlich auch finanzielle Gründe. Auch wenn alle Bekanntmachungen wahrscheinlich ordnungsgemäß abgelaufen sind, hätten wir uns mehr Informationen gewünscht. Nicht jeder von uns liest regelmäßig Zeitung oder die offiziellen Bekanntmachungen. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten die Rodenberger Bürger zu erreichen, um zusammen eine Lösung zu finden und auf Vorschläge einzugehen. Niemand möchte dass eines unserer früheren Wahrzeichen (das Stockholm) zerfällt und in einigen Jahren zum Schandfleck wird. Aber dort einen, unserer Meinung nach, neuen Schandfleck hinzusetzen ist auch keine Lösung!

 

Mitmachen & Mitbestimmen!

Wir freuen uns über die Vielzahl an Zusprüchen die wir in den letzten 2 Wochen persönlich und auch in den sozialen Medien bekommen haben. Vielen Dank dafür!

Jeder der ebenfalls Bedenken zu diesem Bauprojekt hat, kann sich gerne in unserer Liste eintragen. Je mehr Befürworter die Bürgerinitative hat, desto besser können wir im Nachhinein bei Gesprächen mit der Stadt argumentieren.
Keine Angst, es ist absolut unverbindlich und selbstverständlich kostenlos.

 

Unsere Aktionen & Pressemeldungen

An dieser Stelle gibt es Meldungen aus der Presse und zu unseren aktuellen und bereits stattgefundenen Aktionen.
Auch zukünftige Treffen und Informationsveranstaltungen werden hier bekannt gegeben.

 

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